Susann Scholl

geboren 1976 in Berlin lebt und arbeitet in Nürnberg

Ausbildung

Studium der Kunstgeschichte in Marburg und Bonn
mit einem Auslandssemester in Cambridge/England

 

– Wie bezeichnest du dich selbst?

Ich mag mir eigentlich gar keinen Stempel aufdrücken – zurzeit arbeite ich als Kuratorin, aber meine Interessen sind vielseitig.

 

– Was war dein erster Impuls?

Ich bin in Ost-Berlin aufgewachsen und erinnere mich gut, dass meine Eltern mit mir in Wanderausstellungen aus Westdeutschland gegangen sind, vor denen ellenlange Schlangen standen. Obwohl ich mich damals in den Museen auch ganz schön gelangweilt habe, sind mir einige Werken noch stark in Erinnerung, Günter Uecker in der Ausstellung „Positionen“ zum Beispiel oder eine Ausstellung mit japanischer Landschaftsmalerei, deren Bilder mich in ihrer Detailliertheit sehr beeindruckt haben. Konkret auf die Idee gekommen, Kunstgeschichte zu studieren, bin ich letztlich durch meine Lehrerin im Kunst-Leistungs-Kurs, die mir im wahrsten Sinne des Wortes für die Kunst die Augen geöffnet hat.

 

– Wie beschreibst du deine Arbeitsweise? Erzähle von deinem Arbeitsort.

Ich versuche generell, unvoreingenommen an ein Werk heranzugehen, also nicht erst viel zu lesen, sondern lieber zunächst die Arbeiten auf mich wirken zu lassen. Ich habe festgestellt, dass Kunst, über die man viel theoretisch sprechen kann, nicht immer die ist, die einen berührt.

 

– Material/Materialien oder Technik die du bevorzugst zu kuratieren?

Bücher, Bücher, Bücher… alles andere habe ich oben genannt.

 

– Was ist deine Welt innerhalb der Kunst?

Zunächst einmal alles – auf eine Zeit oder ein Genre mag ich mich gar nicht festlegen. Beruflich bewege ich mich aber in der Kunstgeschichte ab dem beginnenden 20. Jahrhundert, vor allem die 1960er Jahre faszinieren mich sehr.

 

– Was ist nicht deine Welt innerhalb der Kunst?

Ich tue mich schwer mit Arbeiten, bei denen das Technische zu arg in den Vordergrund rückt. Ein Werk muss mich vor allem inhaltlich und in seinem Ausdruck ansprechen.

 

– Hast du eine Kunstsammlung?

Mit den Jahren sind ein paar Werke von Künstlerinnen und Künstlern in unsere Wohnung eingezogen, mit denen ich persönlich verbunden bin oder mit denen ich mich in meiner beruflichen Tätigkeit beschäftigt habe. Als wirkliche Sammlung würde ich es aber noch nicht bezeichnen.