Philipp Selig
geboren in Nürnberg.
lebt und arbeitet nicht in, sondern mit Nürnberg.
Ausbildung
Ich hab‘ eine Ausbildung zum Baustoffprüfer und verdiene seit 2007 im Bereich der Geotechnik meinen Lebensunterhalt. Mein Studium machte ich an der A.d.B.K. in Nürnberg und bin gerade mitten in den Vorbereitungen zum Diplom.
Instagram: @p_t_selig
Foto: Linda Wagner
– Wie bezeichnest du dich selbst?
Ich betitele mich als Kunstschaffender. Aber im Notfall tut es auch der „Bildhauer“, dann rechnen andere schon damit, dass ich gerne große und schwere Dinge mache.
– Was war dein erster Impuls?
Ich würde behaupten, dass einer der ersten Impulse meine „Kreative“ Rechtschreibung wäre. Und wenn das noch nicht ausreichen sollte, dann die Aneignung meiner Umwelt, ein Schröpfen der eigenen Realität zum gemeinsamen Spiel.
– Material/ Materialien mit denen du gerne arbeitest?
Die Rekultivierung des vermeintlich Wertlosen. Wir haben genug Abfall, wenn wir es nicht bald ändern, spielen unsere Kinder sowieso alle drin. Also kann man nun schon mal damit anfangen.
– Was ist deine Welt innerhalb der Kunst?
Meine Welt ist nicht deine Welt! Aber zusammen können wir gerne wieder mal in unserer ein Bierchen trinken.
Im Großen und Ganzen die Freundschaft in der Kunst. Ich mag den Konkurrenzgedanken nicht so gern. Über uns wird sowieso schon geurteilt, also brauchen wir es nicht selbst tun.
– Was ist nicht deine Welt innerhalb der Kunst?
Die Materialschlachten von Wertigem. Die Verschwendung für zwecklose Ästhetik. Faltenfreies, hochglanzproduziertes Produkt zum Konsumieren. Alles ohne Herz mit zu viel Anstrengung, ohne Spaß. Arbeit macht keine Freude solange man sie nicht tanzen kann.
– Wer ist dabei in der Sammlung E. Selig?
Nur Freunde. Ich hab‘ ein Plakat vom Reiner Bergmann, das fast so alt ist wie ich, von einer Arbeit von ihm, die so alt ist wie ich. Ein kleines Objekt von Hans Lange. Eine Spielerei von Lisa Hartmann hängt seit Jahren von meiner Zimmerdecke. Hanz Wirsching schenkte mir einen Druck einer seiner Installationen zum Geburtstag Eine beiläufige Schnitzerei von David Grimm. Die Zeichnung eines 99ig Füßlers von Eva-Maria Neubauer mit Grußworten von Max Goth auf einer Nudelpackung. Ich hab‘ die
beiden echt gern. Eine Publikation von Maximilian Gessler, die ein großartiges Werk ist! Diverse Publikationen von Freunden (z.B. M.Ritter, G.Weiland, G.Nein). Und unglaublich viele Dinge, die die Gesellschaft aus Unachtsamkeit geformt auf der Straße zurücklies. Malereien der 3jährigen Tochter meiner Freundin. Einige andere, die nicht genannt werden möchten. Nicht nur eine faule Floskel dafür, dass ich jemanden vergessen könnte. Aber falls ich doch jemanden vergessen habe, dann tut es mir echt leid! Halt so Dinge, die einem jeden Tag ein Lächeln zaubern. Von dir fehlt noch etwas, Carlos. Und von einigen anderen Freunden auch.
Foto: Jacklin Leidner